Frau pustet Pusteblume: Zinseszinseffekt: So nutzt du ihn
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Zinseszinseffekt: So nutzt du ihn

Was ist eigentlich der Zinseszinseffekt? Kurz gesagt: Zinseszinsen sind Zinsen, die wir auf Zinsen erhalten. Und die können über einen längeren Zeitraum beim Vermögensaufbau fleißig mithelfen. Wir erklären dir, wie du den Zinseszinseffekt für deine Geldanlage nutzt.

Nutze den Zinseszinseffekt für deinen Vermögensaufbau!

Was für eine Vorstellung: Wir lehnen uns zurück und beobachten ganz entspannt, wie sich unser Geld vermehrt. Egal, ob bei einem Tagesgeldkonto oder einer anderen verzinsten Geldanlage: Übers Jahr erwirtschaften wir mit unserem angelegten Geld Zinsen. Der Zinseszins sind Zinsen, die auf zuvor verdiente Zinsen anfallen. Das bedeutet: Die einmal erzielten Erträge bilden über viele Jahre kontinuierlich wieder neue Erträge, wenn sie reinvestiert werden. In der Finanzwelt ist der Zinseszins ein wichtiges Konzept zum Vermögensaufbau. Albert Einstein nannte den Zinseszinseffekt übrigens das achte Weltwunder. Recht hat er! Wir erklären dir jetzt mal genauer, wie du den Zinseszinseffekt für deine Geldanlage nutzt.

Was sind Zinsen?

Der Zinseszinseffekt lässt dein Sparvermögen stetig schneller und schneller wachsen. Aber wie? Um das nachvollziehen zu können, musst du erstmal wissen, wie eine einfache Verzinsung funktioniert und was ein Zins überhaupt ist. Zinsen kommen immer dann ins Spiel, wenn du dir Geld leihst – bei der Bank oder auch bei Freund:innen. 

Ein Rechenbeispiel für Zinseszinsen

Hier ein kleines Rechenbeispiel: Du leihst dir 5000 Euro zu einem Zinssatz von 5 Prozent pro Jahr. Nach einem Jahr musst du das geliehene Geld plus die Zinsen zurückzahlen. Also nicht mehr nur 5000 Euro, sondern 5250 Euro. Die 250 Euro sind die 5 Prozent Zinsen. Zinsen sind also eine Art Leihgebühr oder eine Entschädigung für die/den, der/die das Geld verleiht. Denn der/diejenige kann das verliehene Geld in dem Leihzeitraum ja nicht selbst nutzen, um es anzulegen – egal, ob es die Bank oder eine deiner Freundinnen oder Freunde ist, von der oder dem du dir das Geld geliehen hast.

Endlich gibt es wieder Zinsen! Zeit, den Zinseszins zu nutzen!

Auch du verleihst ständig Geld, nämlich an deine Bank. Wenn du zum Beispiel 50.000 Euro auf deinem Giro- oder Tagesgeldkonto hast, ist das eine Leihgabe an deine Bank. Dafür zahlt auch die Bank dir eine Leihgebühr in Form von Zinsen. Jahrelang spürten wir davon kaum etwas, denn nach der Finanzkrise 2008 waren die Zinsen erst einmal im Keller. Inzwischen ziehen sie aber wieder kräftig an, denn die Europäische Zentralbank hat bereits mehrfach den Leitzins erhöht. Das Gute daran: 
Jetzt können wir den berühmten Zinseszinseffekt wieder für uns nutzen!

Wo gibt es mehr Zinsen?

Leider haben die Banken den höheren Zinssatz noch nicht überall an ihre Kund:innen weitergegeben, viele Tagesgeldkonten bringen immer noch wenig Zinsen – besonders für langjährige Bestandskund:innen. Da viele Banken in den ersten sechs Monaten höhere Zinssätze (aktuell bis ca. 4 %) auf ihre Tagesgeldkonten anbieten, lohnt es sich, über Tagesgeldhopping nachzudenken. Etwas höhere Zinsen bekommst du beispielsweise auch, wenn du dein Geld in Festgeld anlegst. Festgeld ist eine extrem sichere Anlageklasse, bei der du deiner Bank für einen festgelegten Zeitraum eine bestimmte Summe leihst und sie danach plus Zinsen ausgezahlt bekommst. Für einen Betrag von 10.000 Euro, den du für fünf Jahre in Festgeld anlegst, bekommst du aktuell rund 4% Prozent Zinsen. Dein Zinsgewinn liegt insgesamt bei 2000 Euro. Da das immer noch unter der Inflationsrate liegt, empfehlen wir einen langfristigen Vermögensaufbau die Geldanlage in ETFs oder mit einem ETF-Sparplan. Wenn du beispielsweise einen ETF auf den MSCI World kaufst, kannst du mit einer jährlichen Rendite von im Schnitt sieben Prozent rechnen. Wir rechnen aber lieber etwas konservativer und sicherer mit fünf Prozent. Wie du in ETFs investieren kannst und dir einen ETF-Sparplan einrichtest, erklären wir dir.

Was ist der Zinseszinseffekt?

Den Zinseszinseffekt kann man am besten mit einem Rechenbeispiel erklären. Sagen wir du legst 10.000 Euro in einem ETF an, der dir pro Jahr im Schnitt 5 Prozent Rendite bringt. Das wären pro Jahr 500 Euro. Du könntest dir nun jedes Jahr einfach diese 500 Euro auszahlen lassen, sie ausgeben oder als Notgroschen aufs Tagesgeldkonto legen. Oder du legst sie direkt wieder an und reinvestierst sie in deinen ETF. Im zweiten Jahr beträgt deine Anlagesumme dann nicht mehr nur 10.000 Euro, sondern 10.500 Euro. Du hast noch immer eine Rendite von fünf Prozent, bekommst am Ende des zweiten Jahres also 525 Euro, die du wieder reinvestierst. Dein ETF ist nun bereits auf 11.025 Euro angewachsen, auf die du nun wiederum fünf Prozent bekommst. So geht es weiter – Jahr um Jahr. Beim Zinseszinseffekt handelt es sich also um exponentielles Wachstum. Zu Beginn geht der Vermögensaufbau noch relativ langsam voran. Aber jedes Jahr nimmt der Zinseszinseffekt mehr Fahrt auf. Je mehr Zeit vergeht, um so schneller wächst dein Vermögen. 

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Vom Zinseszinseffekt profitieren

Nach zehn Jahren sind aus deinen 10.000 Euro dank Zinseszinseffekt 16.289 Euro geworden. Nach 15 Jahren hast du 20.789 Euro, nach 20 Jahren sind es 26.533 Euro und nach 30 Jahren sogar 43.219 Euro. Nach 40 Jahren können aus deinen 10.000 Euro – ohne, dass du etwas dafür getan hast – 70.400 Euro werden. Ein Plus von 60.400 Euro. Neben der Anlagezeit beeinflusst natürlich auch die Höhe des Zinssatzes die Kraft des Zinseszinseffekts. Mit einer Rendite von 7 Prozent, wie sie im Schnitt beim MSCI World angenommen wird, hättest du nach 40 Jahren anstatt 10.000 Euro rund 150.000 Euro an Vermögen. Es ist also kein Wunder, dass Albert Einstein den Zinseszinseffekt für das achte Weltwunder hielt. Und auch Börsenlegende Warren Buffett ist ein Fan. Er bezeichnet den Zinseszinseffekt als wichtigsten Erfolgsfaktor beim Investieren. Willst du mal mit deinen Summen spielen und einen potenziellen Zinseszins ausrechnen? Es gibt zahlreiche Zinsrechner im Internet, mit denen du das Rechenbeispiel mal ausprobieren kannst!

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