Frau mit Fernglas: Jede zweite Frau hat keine Altersvorsorge
Chase Clark / unsplash

Jede zweite Frau hat keine Altersvorsorge, belegt eine Studie

Altersarmut betrifft vor allem Frauen. Sie kämpfen in ihrem Berufsleben mit Themen wie Gender Pay Gap, Teilzeitarbeit, Karriereknick durch Kinder, Carearbeit… Dennoch kümmert sich nur jede zweite Frau um ihre Altersvorsorge, so eine Studie.

Es ist nicht neu, aber immer wieder bedrückend. Altersarmut ist ein Frauenthema. Dank Gender Pay Gap, Karriereknicks durch Elternzeiten, jahrelange Teilzeitarbeit oder Carearbeit für pflegebedürftige Angehörige stehen Frauen in Sachen Rente einfach schlecht da. Die Inflation und steigende Lebenshaltungskosten verbessern die Situation nicht, auch die Erhöhung der Bauzinsen macht es Familien immer schwerer, ein finanzielles Polster aufzubauen, das für Vermögensaufbau oder Rentenvorsorge genutzt werden kann. Über all das könnten wir uns ohnehin schon stundenlang aufregen, doch nun schockiert eine neue Studie, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von AXA erhoben hat, zusätzlich. Befragt wurden 2.013 Menschen in Deutschland im September 2023. Die Umfrage wurde online durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Jede zweite Frau kümmert sich nicht um ihre Altersvorsorge und weiß wenig über ihre Rente

  • 47 Prozent der deutschen Frauen, aber nur 37 Prozent der deutschen Männer gaben darin an, sich mehr mit ihrer finanziellen Altersvorsorge beschäftigen zu müssen, das Thema allerdings vor sich herzuschieben.
  • Bei jungen Frauen unter 35 Jahren sind es sogar 56 Prozent.
  • Auch das Wissen zum Thema Rente ist bei jungen Frauen nur gering ausgeprägt. Mehr als jede zweite (52 Prozent) der unter 35-jährigen Frauen gibt an, nicht genügend Wissen zum Thema Altersvorsorge zu haben. Das sei auch ein Grund, warum man sich nicht ausreichend darum kümmere.
  • Rund jede dritte Frau (32 Prozent), die in Teilzeit tätig ist, hat Sorge im Ruhestand zu verarmen. 
  • Immerhin: Mehr Männer (34 Prozent) als Frauen (28 Prozent) wollen den Aufbau der Altersvorsorge der geringverdienenden Person in der eigenen Beziehung unterstützen.

Keine Altersvorsorge: Angst vor Armut im Alter bei Frauen deutlich ausgeprägter

Dass ihnen im Alter Armut droht, haben viele Frauen aber schon erkannt. Etwa 63 Prozent stimmen sogar der Aussage zu, dass ihnen das Thema Altersvorsorge heute mehr Angst bereitet als früher – unter den Männern sind es mit 53 Prozent deutlich weniger. Nur etwa vier von zehn Frauen blicken der Rente positiv entgegen. 

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Frauen bekommen im Schnitt rund ein Drittel weniger Rente

Das Risiko, in die Altersarmut zu rutschen, lässt sich nicht leugnen. Vor allem, wenn kein Erbe finanzielle Unterstützung bringt oder die Abhängigkeit vom Partner das Leben bestimmt. Kommt es beispielsweise zur Trennung oder zu einer schweren Krankheit, steht das Konstrukt schnell auf sehr wackeligen Beinen. Besonders erschreckend ist dabei: Rund 40 Prozent der teilzeitbeschäftigten Frauen sparen aktuell gar nicht für die Rente, dabei fällt ihre Rente ohnehin viel magerer aus. 

„Die Sorge der Frauen ist absolut berechtigt. Leider ist es in Deutschland so, dass Frauen im Schnitt rund ein Drittel weniger Alterseinkünfte beziehen. Dementsprechend ist die Mehrheit der Frauen rein rechnerisch dazu gezwungen, zusätzlich privat fürs Alter vorzusorgen. Die Realität sieht jedoch anders aus.“

Problem: Die Mehrheit der Frauen fordert keinen finanziellen Ausgleich für Carearbeit

Ein Traditionsbewusstsein, das aus den Zeiten stammt, in denen Frauen vorrangig Hausfrauen waren, hält sich hartnäckig und es erlebte in Zeiten der Pandemie sogar ein Comeback: Die Einstellung, der Mann müsse sich um die finanziellen Angelegenheiten der Familie kümmern, ist weiterhin stark ausgeprägt. Die finanzielle Emanzipation der Frau hat offenbar auch im Jahr 2023 noch nicht stattgefunden. Wichtig ist: sich der Versorgungslücke bewusst zu werden. Schritt eins: Rentenlücke berechnen! Nur so bekommt man ein Gefühl dafür, wie hoch/niedrig die Rente tatsächlich sein wird. Besonders Freelancer sollten Vorsorge betreiben, die wichtigsten Schritte dafür haben wir hier zusammengestellt. Wenn ihr aktiv werden wollt, unterstützen wir euch gern.

Tipps für alle, die starten wollen mit dem Vermögensaufbau

Wer anfangen will, sich mit dem Thema finanzielle Vorsorge und Vermögensaufbauzu beschäftigen, findet bei uns gute Tipps:

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