Frau genießt Freiheit am Meer - Fuck-You-Money
Nathan McBride / Unsplash

Fuck-You-Money: Warum das Geld „on top“ so wichtig ist

Der Geldbetrag, der uns nicht weh tut und uns die Freiheit schafft, unser Leben einfacher zu machen - warum Fuck-You-Money uns rettet!

„Fuck-You-Money“ klingt ja schon mal gut. So nach Pipi Langstrumpf und Freiheit. Der englische Begriff hat sich in den letzten Jahren auch bei uns etabliert und meint eine finanzielle Situation, in der man genug Geld angespart hat, um unabhängig zu sein und sich nicht länger finanzielle Zwängen unterwerfen muss. Also der Geldbetrag, der nötig ist, um einer Person oder Organisation den Mittelfinger zu zeigen, ohne die Konsequenzen fürchten zu müssen. Das Extra-Geld ermöglicht es einem, Entscheidungen zu treffen, ohne sich von finanziellen Sorgen beeinflussen zu lassen. 

Adios, Leute! Wie uns Fuck-You-Money zu einem glücklicheren Leben führen kann

Mit „Fuck-You-Money“ kann man beispielsweise einen Job kündigen, der einem nicht gefällt, ohne sich um die finanziellen Konsequenzen sorgen zu müssen. Es eröffnet uns die Möglichkeit, Risiken einzugehen und neue Chancen zu ergreifen, da man eine finanzielle Sicherheit hat. Im Alltag heißt das auch: Kein Abzählen, kein Nachrechnen, kein ewiges Vom-Mund-Absparen. Frauen können zum Beispiel die freie Entscheidung treffen, in einer Beziehung zu bleiben oder zu gehen – die Abhängigkeit vom Partner (sprechen wir hier mal vom typischen Konstrukt „Mann verdient mehr als Frau“) zu lösen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Erschreckend: Eine Studie im Auftrag von Mastercard (2022) hat ergeben, dass drei von zehn Frauen finanziell abhängig sind und ein Viertel sogar gar kein eigenes Einkommen hat.

Gerade in der aktuellen Situation – die Inflation und Unsicherheit an den Finanz- und Arbeitsmärkten trüben unser Allgemeinbefinden – kann es besonders vorteilhaft sein, zusätzliches Geld zu haben. Die Welt verändert sich rasant, und unvorhergesehene Ereignisse wie wirtschaftliche Unsicherheit oder persönliche Krisen können uns jederzeit erwischen. Mit einem finanziellen Polster kann man diesen Herausforderungen gelassener entgegentreten und sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist.

Klingt super, aber wie um Himmels willen soll ich sparen?

Das Geld sitzt bei den wenigsten von uns locker. Wir rechnen hart, überlegen, wo wir im Alltag sparen können und manchmal löst es schon eine mittelschwere Krise aus, wenn die Kinder wieder neue Herbststiefel brauchen und gleichzeitig der Kühlschrank kaputt geht. Aber gerade dann zeigt sich der Need nach Fuck-You-Money. Wie entspannt könnten wir dem Ganzen gegenüberstehen, wenn uns die Extraausgaben nicht so weh tun würden? 

Die besten Tipps, mit dem Sparen anzufangen

Wie es um die finanzielle Situation deutscher Haushalte bestellt ist, zeigen uns aktuelle Studien. Zwar sind laut Statistischem Bundesamt die Gehälter im Jahr 2022 um 3,4% gegenüber Vorjahr gestiegen, aber die Preise insgesamt um 7,9%. Wir können uns also immer weniger leisten. Wer kann da noch Fuck-You-Money zurücklegen?

Wichtig ist, erst einmal die eigene finanzielle Situation zu analysieren.

  •  Welche Vermögenswerte hast du (Spar- oder Tagesgeldkonto, Wertpapierdepot, Immobilie, Bausparvertrag, Rentenvorsorge)?
  • Hast du Schulden (Kredite, Bafög etc.)?
  • Einnahmen/Ausgaben genau auflisten, hierbei hilft dir ein klassisches Haushaltsbuch gut

Besonders der letzte Punkt ist wichtig, um mit dem Sparen überhaupt anfangen zu können. Der berühmte Coffee-to-go, die ungenutzte Mitgliedschaft im Fitnessstudio, der viel zu teure Handyvertrag. Jetzt geht’s den Kontoleichen an den Kragen. Finanzexpertin Hava Misimi hat uns verraten, wie man mit Money Kondo Ordnung in seine Finanzen bringt. Check auch mal deine Versicherungen: Brauchst du die wirklich? Wichtig ist vor allem dein Money Mindset – manchmal stehen uns falsche Annahmen und Glaubenssätze im Weg. Hier haben wir die wichtigsten Sparhacks für deinen Vermögensaufbau zusammengestellt, damit du loslegen kannst! Beschäftige dich mit deinen Finanzen! Verstehst du einzelne Begriffe nicht, hilft dir unser Finanzglossar.

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„Die kleinen Wellen auf dem Wörthersee, die Berge, die Natur. Das alles hat mir Jahrzehnte gefehlt. Warum? Aus Liebe ging ich 1974 von Österreich nach Deutschland und blieb nach einem Zwischenstopp in der Rhein-Main-Region schließlich in Köln. Ich liebte das städtische Leben im Rheinland, hatte einen großen Freundes- und Bekanntenkreis und einen guten Job. Dennoch zog ich, finanziell abgesichert, im November 2005 mit knapp 60 Jahren einen Schlussstrich unter mein aktives Berufsleben und ging von Köln zurück nach Österreich. 

Fast zwei Jahrzehnte arbeitete ich im Zahlungsverkehr einer Großbank: als Datentypistin bearbeitete ich die gelben Überweisungsträger, als Gelddisponentin wickelte ich später die Zahlungsströme und Tagesgelder großer Firmenkunden ab. Ein stressiger Job, der mir aber viel Spaß machte. Trotzdem zählte man ab 55 zum alten Eisen. Im Zahlungsverkehr wurde die Zeitenwende eingeläutet: Vieles wurde in Frankfurt zentralisiert und auch mein Job zunehmend digitalisiert. Man bekam zu spüren, dass der Ausstieg eine Option für beide Seiten – Arbeitnehmer und Bank – sein könnte. Plötzlich schlenderte der Personalchef häufiger vorbei und fragte nach den persönlichen Plänen für den Ruhestand. Heute undenkbar. Ein Angebot, über das Rentenalter hinaus weiterzuarbeiten, gab es selten. Auf maßgeschneiderten Veranstaltungen der Personalabteilung für Mitarbeitende ab 55 wurden zwei Varianten vorgestellt: Altersteilzeit oder Abfindung. Teilnahme teils verpflichtend. 

Mit dem unguten Gefühl, nicht mehr gewollt zu sein, entschied ich mich schließlich für die Altersteilzeit. Ich konnte es mir leisten: Über die Jahre hatte ich mir ein finanzielles Polster angespart – auch über Börseninvestments, zum Beispiel in Einzelaktien. So hatte ich die Freiheit zu gehen und musste nicht notgedrungen weitere Jahre in einem unangenehmen Jobumfeld mit Leuten arbeiten, die mich innerlich schon ausrangiert hatten. Stattdessen konnte ich einen echten Neustart in Österreich wagen. 

Mit 56 Jahren begann die erste, sogenannte aktive Phase der Altersteilzeit. Ich arbeitete zwei Jahre Vollzeit für 80 Prozent meines Gehalts. Dann wurde ich freigestellt, erhielt aber für weitere zwei Jahre weiter 80 Prozent meiner Bezüge. Mit 60 ging ich in Rente – mit Abschlägen von 18 Prozent. Aber das habe einkalkuliert. Ich wusste, in Österreich würde vieles günstiger sein. Steuern und Krankenkassenbeiträge sind niedriger, ebenso die Lebenshaltungskosten. So blieb mir unterm Strich mehr von der Rente. Zudem war ich viele Jahre regelmäßig nach Klagenfurt geflogen, um meine kranke Mutter zu pflegen. Auch diese Kosten entfielen nun.

Was ich nicht bedacht habe? Nun, ein Umzug im Alter in ein anderes Land ist nicht vergleichbar mit dem in der Studentenzeit. Die Kosten dafür rissen erst mal ein ordentliches Loch in meine Kasse. Meine Wohnung auf dem Land in der Nähe des Wörthersees machte außerdem den Kauf eines Autos notwendig. 20.000 Euro hat mich mein Neustart erst mal gekostet – auch hier kamen mir meine Rücklagen zugute. Die Entscheidung für die finanzierte Altersteilzeit habe ich bis heute nicht bereut, obwohl ich auf einen Teil meiner Rente verzichten muss. Der Gewinn an Lebensqualität war es auf jeden Fall Wert.

Rücklagen dienen auch der Altersvorsorge, also nicht gleich alles raushauen, wenn der Chef mal blöd ist…

Ganz wichtig: „Fuck-You-Money“  bedeutet nicht, rücksichtslos mit Geld umzugehen oder Verantwortung abzulegen. Es geht vielmehr darum, finanzielle Freiheit zu erlangen und die Kontrolle über sein eigenes Leben zu haben. Es ist ratsam, dieses zusätzliche Geld klug zu nutzen, um langfristige Ziele zu erreichen und ein finanziell stabiles Leben zu führen.

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