Ein Porträt von Wissenschaftlerin und Gründerin Laura Simonow von This Place.
© Edda Peturs

Laura Simonow von This Place: Ein Blick in die Zukunft der Kosmetik

Die Welt der Kosmetik ist im Wandel, und eine bemerkenswerte Veränderung kommt von Laura Simonow und ihrem Unternehmen This Place. In unserem exklusiven Interview enthüllt Laura ihre inspirierende Reise von der Gründung bis zur Neuausrichtung der Kosmetikbranche.

Erfahre auch, wie Laura ihren Mut zusammengenommen hat und einen MBO (Management Buy Out) gewagt hat, um das volle Potenzial von This Pace zu entfesseln. Hier könnt ihr einen Blick auf die Produkte von This Place wagen.

finanzielle: Liebe Laura, aus welchem Need heraus hast du This Place gegründet?

Laura Simonow: Durch meine beruflichen Erfahrungen in der Wissenschaft wurde mir klar, dass die herkömmliche Produktwelt leider nicht immer ganzheitlich das bieten kann, was Menschen wirklich brauchen, um ihre körperliche und mentale Gesundheit zu verbessern. Meine Liebe zur Natur und der Glaube an eine neue Generation Kosmetik trieben mich an, etwas zu schaffen, was andere unterstützen soll..

Meine Vision war es, Produkte zu entwickeln, die nicht nur wirksam und nachhaltig sind, sondern auch Freude und Schönheit vermitteln. Dabei ging es mir darum, über oberflächliche Lösungen hinauszugehen und bedeutsame Momente der Selbstfürsorge zu schaffen, die sich nahtlos in den Alltag integrieren lassen.

Was macht This Place besonderer als andere medizinische Kosmetikprodukte?

Laura Simonow: Unsere Vision bei This Place geht über reine Hautpflege hinaus. Sie basiert auf den Prinzipien von Prophylaxe, Regeneration und nachhaltiger Linderung – von kurzfristigen Kaschierungen halten wir nichts. Stattdessen möchten wir Produkte entwickeln, die die Gesundheit und das Wohlbefinden langfristig unterstützen und fördern. Unsere Produkte setzen daher nicht nur auf ihre körperliche Wirkung, sondern sind darüber hinaus mit Ritualen und dem bewussten Auftragen und einem olfaktorischen Aspekt verbunden, die Momente innerer Verbundenheit und Entschleunigung schenken sollen. So kann jedes einzelne Produkt weit mehr leisten, als nur spezifische Beschwerden zu behandeln.

Was genau findest du so faszinierend an der Cannabispflanze? Wie kann sie uns bei der Haut- und Seelenpflege unterstützen?

Laura Simonow: Ich war schon immer fasziniert von Heilpflanzen und ihrer historischen Bedeutung. Besonders im medizinischen Bereich basiert so viel auf den Grundlagen, die die Natur bereitstellt. In Anlehnung an diesen wissenschaftlichen Ansatz habe ich viel Zeit im Labor verbracht, um nach Synergien zwischen den Inhaltsstoffen zu suchen. Viele bewährte Wirkstoffe wie Arnika oder Mönchspfeffer waren dabei, zu denen es schon Evidenz gab. Wir haben dann auf ein paar Exoten geschaut, wie sie miteinander wirken und wie die Synergien bei unterschiedlichen Konzentrationen sind. CBD war hierbei relevant – es hat fast wie ein Booster in Verbindung mit anderen natürlichen Inhaltsstoffen fungiert.

Trotzdem ist mir wichtig zu betonen, dass CBD nur einer von vielen unglaublich spannenden Inhaltsstoffen ist, die wir bei This Place verwenden. Wir glauben an die Kraft der Natur als Ganzes.

Die The Glow Creme von This Place. This Place wurde gegründet von Laura Simonow
© Elena Breuer

Wie hast du die Gründung von This Place finanziert?

Laura Simonow: Die Struktur einer doppelstöckigen Holding habe ich aus meinen Ersparnissen finanziert. Ebenso die Gründungskosten.

Warum war es an der Zeit einen MBO mit This Place zu wagen? Und wie bist du hier genau vorgegangen?

Laura Simonow: Nachhaltige und zugleich funktionale Naturkosmetik ist und bleibt in meinen Augen auch weiterhin und auf lange Zeit ein Wachstumsmarkt mit enormem Potenzial. Produkte, die nachhaltig die Gesundheit verbessern, sind für mich in vielen Segmenten die Zukunft. Konsumentinnen und Konsumenten kennen sich immer besser aus und sind immer weniger bereit, fragwürdige und womöglich schädliche Inhaltsstoffe bei Kosmetikprodukten zu akzeptieren.

Mit This Place habe ich zudem eine klare Vision, so gesehen habe ich den MBO weniger als Wagnis angesehen, sondern als eine Möglichkeit, das volle Potenzial dieser Marke und des Marktes erst zu entfesseln –fernab der Einschränkungen, die man bei Einbindung in ein anderes Unternehmensgeflecht naturgemäß hat. Daher habe ich das Gespräch mit der ehemaligen Muttergesellschaft gesucht und Wege aufgezeigt, wie man die Marke im Rahmen eines MBO sauber herauslösen kann. Gleichzeitig habe ich im Hintergrund an der Finanzierung eines solchen Deals gestrickt.

Cremes von This Place von Gründerin Laura Simonow.
This Place

Wie hast du den MBO finanziert?

Laura Simonow: Der MBO wurde durch die Kombination von verschiedenen Finanzierungsinstrumenten möglich. Das Eigenkapital für die Übernahme wurde von einem etablierten Family Office gestellt. Ergänzt wurde mit Fremdkapital durch die Hausbank unter Einbindung einer Förderung von KfW und der Bürgschaftsbank. Insgesamt ermöglichten der hohe Eigenkapitalanteil und die gute Entwicklung des Unternehmens sehr gute und moderate Konditionen was Zinsen und Laufzeit des Fremdkapitals betrifft. Das war vor dem Hintergrund des allgemein schwierigen Marktumfelds für Finanzierungen dennoch kein leichtes Unterfangen. Umso glücklicher bin ich über meine Wunschkonstellation als Ergebnis meiner Bemühungen.

Welche 3 Tipps würdest du jungen Gründerinnen raten, die sich mit einer Kosmetikmarke selbstständig machen möchten?

1. In meinem Umfeld sprechen viele von agilem Verhalten und der ultimativen Flexibilität. Das bedeutet, manchmal bis zur letzten Sekunde zwei bis drei Handlungsstränge aufzubauen und offen zu lassen, um bis zuletzt die Beste Option wählen zu können. Mein Rat ist hier: Manchmal muss man kategorisch sein und den einen Weg gehen, an den man glaubt, d.h. volles Risiko gehen und stur sein. Denn nur wer 100 % gibt, hat doch nur die Chance etwas zu gestalten, was einen möglichen Erfolg ergeben kann. Jemand, der alles zu jeder Zeit können muss und allen gefallen will, verliert bzw. verwässert die Essenz: die eigene Vision und Glaubwürdigkeit.

2. Mir hat es sehr geholfen, mir wahre Exzellenz am Markt anzuschauen. Marken, die etwas besser machen als Andere. Dabei habe ich nicht nur in dem Segment geschaut, das ich aufbaue. Mein Tipp: Operative Exzellenz finden – auch in marktfremden Bereichen – und auf die eigene Marke und das Segment transferieren. Traut euch!

3. Dein Produkt wird in letzter Instanz entscheiden, ob du am Markt bestehen kannst oder nicht. Investiere in eigene Formulierungen und hole dir so viele Experten an den Tisch, wie du kannst. Die Zeiten von White Label Produkten ohne Mehrwert sind vorbei.

Aus welchen zwei Fehlern beim Gründen hast du am meisten gelernt?

1. Hire Slow: Suche dir unbedingt Menschen, die zu dir passen. Jeder Mensch hat ja individuelle Antreiber und Motivationen. Menschen mit denen du die Vision aufbaust, müssen vor allem Begeisterungsfähigkeit und tiefe innere Überzeugung mitbringen, sozusagen den “Extrameilen-Faktor”. Denn die Extrameile gehen nur die, die ihre Arbeit mit hoher Identifikation und zugleich als Teil einer Mission empfinden. Hier gilt vor allem “ego kills everything.” Erfolgreich wird man meines Erachtens nur, wenn man seine eigenen Befindlichkeiten für die höhere Sache bzw. das höhere Ziel zurückstellen kann.

2. Understand your Segment: Wenn du nicht bootstrapst, sondern Investoren mit herein lässt, schaue, dass diese dein Segment verstehen oder dir zumindest vollends vertrauen. Nichts gefährdet Wachstum mehr, als die Unkenntnis über den Bereich, den du aufbaust durch Dritte. Oder eben wenn dir nicht ausreichend vertraut wird.

Wie gelingt es mit dem Partner oder auch mit Freundinnen offen über Geld zu reden?

Laura Simonow: Hier muss man vielleicht da ansetzen, dass man zunächst einmal ehrlich zu sich selbst ist. Wie auch in anderen Lebensfragen gilt: wenn ich nur mit mir selbst darüber rede, kann ich mich nicht weiterentwickeln. Heutzutage sind wir es gewohnt, mit dem Partner oder auch Freunden die großen – und auch durchaus sehr intimen – Fragen des Lebens offen zu diskutieren. Dieses Mindset sollte man auch auf das “Tabuthema” Geld anwenden.

Insbesondere bei einer unternehmerischen Tätigkeit wäre man meines Erachtens komplett aufgeschmissen, wenn man mit seinem Umfeld nicht auch mal gemeinsam über solche Themen sprechen kann. Meist ist man auch mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern befreundet. Hier fällt der Austausch sicher leichter, da letztlich alle die gleichen oder zumindest ähnliche Fragestellungen umtreiben. Insbesondere was Fundraising und Investorengespräche anbetrifft.

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